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Harri Nykänen : Ariel. Mord vor Jom Kippur
('Ariel Kafka'-Reihe, Bd. 1)

Buchbesprechung von Frank Rehag, Dezember 2009

dt. Erstausgabe: 2009 - Grafit Verlag, Dortmund
finn. Originalausgabe: 2004 - Werner Söderström Corporation, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Ariel. Jännitysromaani"
aus dem Finnischen von Regine Pirschel
Ausgerechnet wenige Tage vor Jom Kippur, dem jüdischen Versöhnungstag und gleichzeitig höchsten jährlichen Feiertag im Judentum, wird Kommissar Ariel Kafka zu einem Tatort gerufen. Zwischen den Stadtteilen Töölö und Kallio, nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt, wurden zwei Leichen an den Bahngleisen gefunden. Sie stammten scheinbar aus dem arabischen Raum und einer der beiden wurden Ohren und Nase abgeschnitten. Ein Ritualmord? Die wenigen verfügbaren Hinweise führen Kafka und seine Kollegen vom Helsinkier Gewaltdezernat zu einer Autowerkstatt in der Nähe des Einkaufszentrums Itäkeskus, doch auch dort finden sie nur noch zwei Leichen vor, die ebenfalls arabischer Abstammung zu sein scheinen - Grund genug, dass nun auch der finnische Geheimdienst in Person von Inspektor Sillanpää auf den Plan tritt. Zu Jom Kippur hat der israelische Außenminister einen inoffiziellen Besuch bei der jüdischen Gemeinde in Helsinki angekündigt und es wird befürchtet, dass ein islamistischer Anschlag auf die Synagoge geplant ist. Im Zuge der weiteren Mordermittlungen stößt Kafka immer wieder auf Mitglieder der jüdischen Gemeinde: sei es nun der Rabbiner Liebstein oder sein Bruder Eli, der sich berufen fühlt, für die Sicherheit der Helsinkier Juden zu sorgen. Sie alle bedrängen ihn, Polizeiinterna preiszugeben. Das ist keine einfache Angelegenheit für Ariel Kafka, der einsehen muss, dass auch gute Freunde in die Sache verstrickt sind und der israelische Geheimdienst Mossad ebenfalls seine Fäden zu ziehen scheint. Es besteht die Gefahr, dass er wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen wird. Einige Leichen später fügen sich alle Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen. Ob es sich nun um einen terroristischen Anschlag oder doch nur um ganz 'gewöhnliche' Kriminalität handelt, wird hier natürlich nicht verraten. Sicher ist nur, dass an Jom Kippur manch einer Grund zur Reue und Buße haben wird.
Harri Nykänen schreibt ausgewogen über die Ermittlertätigkeiten an den Tatorten und auch über die Besprechungen im Dezernat, was nicht zuletzt seiner jahrelangen Tätigkeit als Polizeireporter für eine große finnische Zeitung geschuldet ist. Nebenher bleibt genügend Spielraum für die privaten Seiten der handelnden Personen. Ebenso wird ein Teil der jüdischen Kultur beschrieben und das Konfliktpotential zwischen Juden und Arabern geschickt eingeflochten. Nach der Romanreihe um den Gentleman-Killer Raid kann mit Ariel Kafka eine neue Reihe entstehen, von der Einiges zu erwarten wäre. Die Zeichen dafür stehen gut.
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